Samstag, 5. Dezember 2009

I Had a Dream of My Band



Wir sitzen bei meinen Eltern. Liesa und ich. Und füllen irgendwelche Fragebögen aus. Wie damals in der Fahrschule. Eigentlich nichts, was Spaß macht, aber irgendwie doch. Man ist froh, wenn man alles richtig hat. Ob ich alles richtig hab, weiß ich nicht mehr.

Meine Eltern wohnen anscheinend in Köln. Denn wir fahren mit der Straßenbahn nach Hause. Linie 12 oder 13. Es ist schon dunkel. Wir kommen an irgendeinem Café an, wo sie mir Freunde vorstellen will. Als ich die sehe, wundert es mich, dass ich noch nie von ihnen gehört habe. Sie tragen dicke Baggy-Pants und ihre Caps sitzen schief. Liesa begrüßen sie mit diesem Gefängnisgruß; Faust gegen Faust. Gibt es dafür einen Fachausdruck? Im Moment ist mir das egal. Ich will ihnen auch die Faust geben. Sagt man das so? Sie geben mir die Hand. Es folgt irgendein irrelevanter Smalltalk.

Aus dem Augenwinkel sehe ich Paul, der am andern Ende des Raumes gerade Getränke bestellt und freue mich, dass mein Bassist auch hier ist. Mit den drei gefüllten Kölschgläsern, die er geholt hat, geht er vor die Tür. Eins gibt er Alessandro. Gibt’s ja nicht. Der Keyboarder ist auch hier.

Sie sehen mich durchs Fenster. Ich winke. Sie schauen erst mich an und tauschen dann hektische Blicke aus, rufen irgendwas mit „Scheiße“ und laufen davon. Ich bin nicht verwirrt oder so. Ich weiß sofort Bescheid. Ich brülle ihnen hinterher, dass ich kein Bock mehr habe. Jetzt rufe ich irgendwas mit „Scheiße“. Und dann, dass ich kein Bock mehr auf diese Band habe. Sowas linkes und verlogenes. Paul ruft, das wär ihm egal. „Mach doch!“

Ich will noch mehr rufen, doch Liesa hat meine Hand genommen und wir rennen weg. Das Café ist schon weit hinter uns, als ich durch die Augen in meinem Hinterkopf auch Sascha sehe. Paul gibt ihm sein Bier und erzählt ihm, was passiert ist. Sascha findet das nicht so lustig und schaut uns hinterher. Dann sagt er irgendwas zu den andern beiden – wahrscheinlich irgendwas mit „Scheiße“ – und sie fangen an zu rennen. Sie verfolgen uns durch die Dunkelheit.

Wir laufen lange und wir laufen weit. Irgendwann kommen wir an ein paar Mehrfamilienhäusern vorbei. Wir biegen links ab, dann rechts und verstecken uns hinter einer Garage. Ich sage ihr, dass sie die beste ist, denn sie kennt die besten Verstecke.

Eine alte Frau fährt auf einem Kettcar an uns vorbei. Vielleicht auch ein Go-Cart. Aber ohne Motor.

Als es schließlich ruhig geworden ist, schaue ich hinter dem Garagenblock hervor und gehe auf die Straße. Jetzt ist es noch ruhiger als zuvor. Man hört noch nicht einmal den Wind. Nur die Dunkelheit.

Am anderen Ende der Straße steht Paul im Schein einer Straßenlampe. Als er mich sieht, rennt er auf mich zu. Ich fange wieder an, davonzulaufen, doch irgendwie ist er schneller und reißt mich zu Boden. Er brüllt irgendwas von wegen, dass ich mich ja aus dem Staub machen würde. Jetzt wo es mit der Band ja losgehen würde, da würde ich kneifen.

Ich schreie in sein Gesicht, dass mir die Band nicht so wichtig ist. Wichtiger ist, dass man dort Freunde hat, die einen nicht verarschen. Er will antworten, doch ich verpasse ihm einen Schlag in die Magengrube. Er geht zu Boden und weint. Sascha und Alessandro sind nirgends zu sehen. Liesa ist auch weg.

Als ich aufwache und feststelle, dass sie neben mir liegt, überlege ich kurz, sie zu wecken. Dann fällt mir ein, dass ich sie schon beim letzten Traum geweckt habe. Das war irgendwas mit Möpsen und Nudeln. Aber nichts Schweinisches.

1 Kommentar:

  1. Warum war ich nicht eingeladen? ;-) Sorry, Dienstag hats Uni mäßig nicht geklappt, was geht die Woche? Donnerstag Abend was trinken?

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