Mittwoch, 7. April 2010

Hometown Birthday


2.4.2010, 11:14 Uhr: Der Tag danach. Ich hab nicht viel getrunken und doch dröhnt mein Kopf als wolle er mir das Gegenteil beweisen. Seitdem ich die Zwanziger überschritten habe, hab ich das Gefühl zum echten Weichei mutiert zu sein – zumindest was das Trinken angeht. Wenigstens weiß ich noch alles von letzter Nacht. Nach einer kalten Dusche und dem besten Frühstück der Welt – Nougat Bits und Schokochips in eiskalter Vollmilch – setze ich mich an mein Notebook und fange an zu schreiben.

03:33 Uhr: Als wir am Haus meiner Eltern ankommen, versuche ich vergeblich wieder ein bisschen Ruhe reinzubringen. Marius steigt aus, um mich herauszulassen und Jill betont zum Abschied noch, dass ich allein mit den Gesprächsthemen während der Rückfahrt jetzt ja eigentlich wieder genug Stoff für einen Blogeintrag zusammen hätte. Ich steige aus und Dennis ruft vom Beifahrersitz: „Hey Benne!“ Ich dreh mich noch mal zum Auto um. „Halt die Ohren steif…“

Ich vervollständige seinen Abschiedsgruß: „…und den Pimmel auch!“

03:14 Uhr: „Ich muss euch mal was fragen!“ Im Auto wird es ruhig. „Ne, jetzt mal im Ernst. Wichtige Sache. Da hab ich mich letztens mit Chris drüber unterhalten und wir haben uns richtig gestritten deswegen…“ Jetzt wird’s interessant denke ich und warte ab, bis Dennis schließlich wieder ansetzt um seine Frage zu formulieren: „Also, wenn Ihr wählen könntet was Ihr wärt, was würdet Ihr nehmen: Vampir oder Werwolf? Und ich meine jetzt nicht so ne Twilight-Scheiße!“

Obwohl ich mir das Lachen echt verkneifen muss, erkläre ich ihm, dass ich auf jeden Fall den Werwolf nehmen würde. „Ich mein, einmal im Monat ist Vollmond. Dann läufst du halt draußen rum und lässt die Sau raus. Naja und den Rest des Monats lebst du ganz normal dein Leben…“ Jubelnd stimmt Dennis mir zu. Jill hingegen lässt verlauten, dass sie eher auf der Vampir-Seite ist, wird aber sofort von Dennis’ scheinbar einzigem, aber zugleich niederschmetterndem Argument entwaffnet: „Und was machst du, wenn du mal mit deinen Freunden grillen willst? Kannste nicht! Musst ja im Dunkeln bleiben!“

03:05 Uhr: Wir haben es endlich ins Auto geschafft – jedenfalls fast. Dennis irrt noch immer vor der Kajüte rum und flucht, weil Martin und Chris nicht mit zurück fahren. Martin kommt nicht, weil er irgendeine alte Flamme getroffen hat und nun versucht erneut bei ihr zu landen. Und Chris kommt nicht mit, weil er Martin dabei scheinbar tatkräftig unterstützen will.

Als Dennis schließlich auf das Auto zugeschwankt kommt, ruft er gerade irgendwas von schlaffen Penissen und dass da heute sowieso nichts läuft und überhaupt und achegal. Marius dreht sich zu uns um und sagt: „Wartet ab. So wie ich ihn kenne, will er jetzt noch zu irgendeiner Fressbude.“ In diesem Moment reißt Dennis die Fahrertür auf und teilt uns unmissverständlich mit, dass er noch Burger-King-Gutscheine hat und deswegen eine Runde Cheeseburger bei McDonalds ausgibt.

Marius gibt sich gelassen. „Alles klar, machen wir! Steig ein!“ Die Fahrertür schließt sich wieder, Marius dreht sich zu uns um und lacht: „Als ob ich jetzt noch irgendwo hinfahren würde.“ Dann geht die Beifahrertür auf und während Dennis einsteigt heißt es: „Ey, ich hab ganz vergessen, dass ich gar keine Knete mehr hab… Bei Mäcces müsst ihr dann wohl bezahlen…“

02:17 Uhr: Ich stehe an der Kasse und will bezahlen, als ich höre wie Dennis grade irgendwen verabschiedet. „OKAY, HALT DIE OHREN STEIF ALTER! UND DEN PIMMEL AUCH!“. Klassischer Moment, in dem ich mir wünsche, dass die Musik ausgeht, damit diese Worte in der ganzen Cocktailbar nachhallen können. Herrlich.

Nachdem wir uns von allen verabschiedet haben, machen auch wir uns auf den Weg zum Ausgang, als Martin plötzlich bei irgendeinem Mädchen stehen bleibt, uns mitteilt, dass er in zwei Minuten nachkommt und wir doch schon mal rausgehen sollen. Wird wohl nicht lange dauern…

00:11 Uhr: Jill: „Wann schreibst du mal wieder nen neuen Blog-Eintrag?“
Ich: „Naja, wenn es sich ergibt… wenn nicht viel passiert, kann ich ja auch nicht viel schreiben…“

1.4.2010, 10:32 Uhr: Der erste April. Maxis Geburtstag. Nach zwei Weizenbier mit meinen Eltern und einem netten Gespräch mit meiner Mama darüber, dass ich mich Ende April wieder tätowieren lasse – was sie zuerst für einen schlechten Aprilscherz hält – setzt mich mein Bruder ins Auto und fährt mich zur Kajüte, der so ziemlich einzigen Cocktailbar in der Nähe von Herzfeld…